Dehoga

Dehoga: Postionspapier Altstadtgastronomie (2005)



I. Jugendliche und Gastronomie
Sachverhalt - In den vergangenen Jahren ist die Tendenz, dass Jugendliche unter sechzehn Jahren vermehrt in die Szene-Kneipen der Altstadt drängen nicht mehr zu übersehen. Wir stellen dabei fest, dass sich die Jugendlichen mit zunehmend härterem Alkohol außerhalb der Gastronomiebetriebe z.B. in Tankstellen, versorgen. Neben der Tatsache, dass die Jugendliche diese Getränke mit in die Kneipen bringen und dort konsumieren, ist zu beobachten, dass sie einen unkontrollierten Umgang mit dem Alkohol haben. Häufig sind schlechtes Benehmen, Randale und Handgreiflichkeiten die Folge, welche sich negativ auf das Bild der Gastronomie in der Öffentlichkeit auswirken.

Positionen/Forderungen Die Gastronomen haben in der Vergangenheit zum Beispiel neben vermehrten Ausweiskontrollen und durch die Präsenz von Türstehern in ihren Betrieben diesen Problemen versucht entgegen zu wirken. Dies sind jedoch nur punktuelle Maßnahmen vor Ort, welche das Problem „Jugendliche und Alkohol“ aber nicht im Ansatz lösen können. Die Gastronomen bieten an, im Rahmen der Aufklärungsarbeit über Drogen und Alkohol, welche z.B. die Kinderund Jugendhilfsförderung in Heidelberg an Heidelberger Schulen anbietet, mitzuwirken. Aus unseren Erfahrungen heraus könnten wir bei Elternabenden, in Gesprächen mit Lehrern, Schülern, und Eltern, sowie mit Sozialarbeitern Aufklärungsarbeit leisten. Gerne würden wir uns bei den aktuellen Aufklärungskampagnen engagieren, um dem Alkoholmissbrauch jugendlicher Konsumenten entgegen zu wirken. Das Schaffen eines geeigneten Treffpunktes für Jugendliche in Heidelberg, sowie attraktive Angebote an alkoholfreien Cocktails und anderen alkoholfreien Getränken für Jugendliche könnten sinnvolle Maßnahmen sein. Die ersten Kontakte und Gespräche wurden mit der Kinder– und Jugendförderung hergestellt, so dass einer Umsetzung dieser Idee nichts mehr im Wege steht.

II. Sperrzeit der Außenbewirtschaftung
Sachverhalt - Die Sperrzeit für die Außenbewirtung ist zurzeit auf 23:00 Uhr festgesetzt. Nun hat sich in den vergangenen Jahren das Ausgehverhalten unserer Gäste wesentlich verändert. Nicht nur die Arbeitszeiten sind flexibiler geworden, dasselbe gilt auch für das Einkaufs- und Freizeitverhalten. Viele Aktivitäten werden in die späteren Abendstunden verlagert. Die Sommerzeit ist ein weiterer Faktor, der das spätere Ausgehen beeinflusst. Wir Gastronomen müssen dieser Entwicklung Rechnung tragen und entsprechend attraktive Angebote stellen. In den letzten Jahren ist das Bedürfnis gewachsen in den Sommermonaten länger „draußen“ sitzen zu wollen. Andere Kommunen sind diesem Umstand längst nachgekommen (man schaue nur in die Nachbarstadt Schwetzingen). Gerade im Rahmen des Wettbewerbes mit anderen Städten ist es für die Betriebe in der Heidelberger Altstadt erforderlich dieser Dienstleistung nachkommen zu dürfen. Auch im Hinblick auf Ereignisse wie die Schlossbeleuchtung oder die kommende Fußballweltmeisterschaft wäre es eine Bereicherung für unsere Gäste länger im Freien verweilen zu dürfen. Erfahrungen in anderen Städten haben gezeigt, dass durch eine verlängerte Außenbewirtschaftung die Lärmbelästigung positiv beeinflusst werden kann. Sitzende Gäste machen weniger Lärm und den Randalierern wird der Raum genommen, sich „zu entfalten“. Die Altstadtwirte haben in den letzten Jahren bewiesen, dass sie sich, wie es im Rahmen des Kooperationsvertrages der zwischen der Stadt Heidelberg, den Anwohnern, den Gastwirten und der Polizei abgeschlossen wurde, aktiv mit den Problemen der Anwohner auseinandersetzen und für das Thema „Lärm in der Altstadt“ sensibilisiert und handlungsbereit sind. Die Wirte haben in diesem Kooperationsvertrag Zugeständnisse und Auflagen auf sich genommen, um das Thema „Lärm in der Altstadt“, sowie das daraus entstandene, angespannte Verhältnis zu den Anwohnern zu verbessern. Nachweislich konnte durch die Einhaltung der einzelnen Punkte im Kooperationsvertrag die Situation in der Altstadt zwischen den Anwohnern und der Gastronomie nachhaltig verbessert werden. Damit dies so bleibt ist es für uns wichtig auch zukünftig der Dialog mit den Anwohnern aufrechterhalten. Es wäre eine logische Folge den Wirten nun bei diesem Punkt der Verlängerung der Außenbewirtschaftung entgegen zu kommen, um diese für die Sommermonate so wichtige Maßnahme, einzuleiten.

Positionen/Forderungen - Die Wirte fordern eine Verlängerung der Bewirtung im Außenbereich bis 24:00 Uhr.

III. Allgemeine Sicherheit in der Altstadt, Gewalt in der Altstadt
Sachverhalt – Durch die Zeitungsberichte während der Sommermonate in der Rhein- Neckar- Zeitung wurde die Öffentlichkeit für das Thema „Gewalt in der Altstadt“ stark sensibilisiert. Dieser Umstand wird auch durch die Zahlen der Polizeidirektion Heidelberg bestätigt. Die Altstadtwirte sehen sich mit einem Problem konfrontiert, für das sie nicht direkt verantwortlich gemacht werden können. Allerdings sind die Begleiterscheinungen dieser Problematik, wie die negative Berichterstattung in der Presse, nicht in unserem Interesse. Das daraus resultierende negative Image der Altstadt ist für die wirtschaftlichen Entwicklungen und für die Anwohnerproblematik in der Altstadt kontraproduktiv und nicht in unserem Interesse. Die erhöhte Polizeipräsenz, die aus den Vorfällen in den oben genannten Sommermonaten resultierte, wurde von den Gastronomen und den Anwohnern sehr begrüßt. Die alleinige Präsenz der Polizei löst jedoch nicht das eigentliche Problem und noch mehr Polizeipräsenz oder gar Videoüberwachungen erachten wir als äußerst problematisch.

Positionen/Forderungen – Um die teilweise auftretenden Probleme regulieren zu können, muss die Selbstverantwortung der Gastronomen gestärkt werden. Wir Gastronomen müssen zum einen die Gaststättenverordnung kennen und im Regelfall anwenden können, zum anderen müssen Kompetenz und soziale Verantwortung immer wieder neu entwickelt und gefördert werden, wie z.B. durch regelmäßige Deeskalierungsschulungen für Mitarbeiter, die in Zusammenarbeit mit der Polizei und dem Gewerbeamt ein bis zweimal im Jahr durchgeführt werden sollten. Darüber hinaus entwickelt sich der von uns geforderte Austausch zwischen den einzelnen Gastwirten, welcher der Grundstein für eine strukturierte und kontinuierliche Kommunikation unter den einzelnen Betreibern ist, um aktuelle Probleme wie Randale, Schlägereien etc., auch zum Wohle der Altstadtbewohner besser lösen zu können. Wir begrüßen es sehr, dass der Leiter vom Amt für öffentliche Ordnung Dr. René Pöltl ein Konzept erarbeitet hat, welches den Grundgedanken die Aufenthaltsqualität in der Altstadt wieder zu verbessern, enthält. Wir unterstützen dieses Handlungskonzept mit dem Namen „Gelbe Karten“ selbstverständlich und erhoffen uns dadurch auch, dass das negative Image der Gastronomie in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit verbessert wird.

IV. Abbau bürokratischer Hemmnisse für die Gastronomie und Hotellerie
Sachverhalt - Derzeit existieren viele kleine und große Hürden für die Gastronomie im Bereich des Gesamtanlagenschutzes, der Sondernutzungssatzung, der Werbeanlagensatzung, bei der Vergabe von Konzessionen oder deren Erweiterungen, sowie bei der Luftsteuer. Es hat sich der Eindruck bei den Gewerbetreibenden erhärtet, dass
„alles erst einmal verboten ist, was nicht ausdrücklich erlaubt ist“. Für uns Laien und Gewerbetreibende ist der Fundus an Satzungen, Vorschriften und Vorgaben teilweise nicht mehr nachvollziehbar und wirkt sich leider nur allzu oft negativ auf die wirtschaftliche Situation der einzelnen Betriebe aus.

Positionen/Forderungen – Wir fordern daher kürzere Wege bei Anträgen oder Konzessionen wie dies z.B. in Karlsruhe schon praktiziert wird, wo man Sperrzeitverkürzungen kurzfristig noch in der gleichen Nacht für dieselbige per Fax beantragen kann. Die Stadtverwaltung könnte eine „ONE STEP AGENCY“ errichten, d.h. die verschiedenen Ämter wie das Bau– und Denkmalamt und das Gewerbeamt so miteinander vernetzen, dass Gewerbetreibende beim Antrag von Konzessionen oder ähnlichen Vorgängen einen Ansprechpartner im Amt haben über den alle weiteren Schritte veranlasst und durchgeführt werden. Dadurch könnten die einzelnen Betriebe viel Zeit und Geld einsparen. Weiter schlagen wir vor, „einen Leitfaden für Existenzgründer“ im gastronomischen Bereich zu entwickeln in dem unter anderem folgende Punkte aufgeführt werden könnten: … was muss ich tun, wenn ich eine Konzession beantragen möchte? … wer sind meine Ansprechpartner in den diversen Ämtern? … was gibt es für genehmigungspflichtige Verordnungen? … was gibt es für baurechtliche Verordnungen und Vorschriften? … man könnte lokale Handwerksbetriebe oder Architekturbüros, welche Erfahrungen in der Umsetzung mit den Verordnungen im Bereich der Altstadt haben, auflisten, usw. Existenzgründern könnte man mit einem detaillierten Leitfaden den Einstieg in die Selbständigkeit in Heidelberg erleichtern. Dies wäre ein Schritt für ein Mehr an Dienstleistung für mittelständische Unternehmen, die so wichtig für Heidelberg sind. Die Heidelberger Altstadt braucht neue Ideen und junge Unternehmer die ihre Geschäftsideen hier in der Altstadt umsetzen wollen und können. Dafür müssen optimale Voraussetzungen von der Stadt Heidelberg geschaffen werden. Um die Verordnungen oder Verbote die für die Gastronomie und Hotellerie in der Altstadt bestehen, einer Sinnhaftigkeitsprüfung zu unterziehen, schlagen wir eine Begehung der Altstadt mit Vertretern des Gewerbeamtes und des Bau– und Denkmalamtes vor, um diese dann an den einzelnen Objekten direkt zu analysieren. Gerne würden wir im Vorfeld ein Konzept für die Begehung erarbeiten.

V. Erscheinungsbild, Sauberkeit, Beleuchtung, Begrünung der Innenstadt, der Hauptstraße und öffentlichen Plätzen, Touristeninformationspavillon, Schlossareal
Sachverhalt - Das Erscheinungsbild der Heidelberger Altstadt hat sich in den vergangenen Jahren zum Nachteil für Bürger, Geschäftsleute und Touristen entwickelt. Die Innenstadt erscheint lieblos und ist mittlerweile eine reine Durchgangsstation für Touristen geworden. Der Blick auf das Schloss mit seiner nicht mehr zeitgemäßen Struktur von Gastronomie, Hotellerie, Touristenshops, sowie dem Erscheinungsbild des Schlossareals fügt sich nahtlos in diesen Gesamteindruck ein. Anspruch und Realität eines innovativen Marketings scheinen sich hier immer weiter auseinander zu dividieren. Die ausschließliche Vermarktung der Altstadt mit einer romantischen Burgruine wird den Ressourcen die Heidelberg hat, nicht gerecht. Es gibt auf den öffentlichen Plätzen keine Begrünung. Teilweise sind Sehenswürdigkeiten (wie der Brunnen auf dem Marktplatz) in einem miserablen Zustand. Auf dem Marktplatz gibt es zum Beispiel nach 23:00 Uhr gar keine Beleuchtung mehr. Es existiert kein Konzept, wie man Plätze und Seitenstraßen bei Nacht beleuchtet. Abfallbehälter sind oft den Abfallbergen an Sonn – und Feiertagen nicht gewachsen, also viel zu klein. Man könnte verschiedene Bereiche mit mehr und größeren Abfallbehälter ausstatten. Auch die optische Erscheinung der Abfallbehälter kann man überdenken, usw., usw.

Positionen/Forderungen – Wir Gastronomen stellen uns vor, im Rahmen eines Begrünungskonzeptes Patenschaften für Pflanzen zu übernehmen, welche von der Stadt Heidelberg zur Verfügung gestellt werden. In Ludwigshafen wird diese Idee schon mit Erfolg umgesetzt. Die Erfahrungen der Geschäftsleute haben gezeigt, dass ein Touristeninformationspavillon auf dem Universitätsplatz dringend erforderlich ist, um den Touristen die gewünschten Informationen zu geben, um unsere Stadt mit all ihren Sehenswürdigkeiten, Kneipen, Restaurants, Hotels und Geschäften erleben zu können. Dem vom Einzelhandel, im Rahmen seines Zehn Punkte- Papiers, geforderten Punkt moderne Lichtkonzepte zu erarbeiten um Straßen, Seitenstraßen, Häuser und Plätze besser zu präsentieren und somit eine Aufwertung der Geschäfte und der Lebensqualität in der Altstadt zu erreichen, schließen wir uns an. Natürlich benötigen wir ausreichend Abfallbehälter in entsprechenden Größen, ebenso mehr öffentliche Toiletten. Teilweise sind die Toiletten schlecht beschildert und so für den Tourist oder den Besucher von Heidelberg nicht zu erkennen. An manchen Plätzen wie dem Neckarmünzplatz sind öffentliche Toiletten gar nicht erst vorhanden! In der Hauptstrasse müssen mehr Sitzgelegenheiten geschaffen werden, die gerade von älteren Besuchern gefordert und gewünscht werden, um eine begleitende Attraktivität beim Einkaufen zu erreichen. Die Altstadt ist unser Kapital und das Schloss unsere Visitenkarte und es ist das Bestreben der Gastronomie und der Hotellerie ihren Teil beizutragen, damit die Heidelberger Altstadt auch in Zukunft für die Unternehmer und die Anwohner attraktiv bleibt. Von daher fordern wir die Idee von „der Stadt am Fluss“ in den kommenden Jahren zu verwirklichen, denn in „Heidelberg am Neckar“ steckt eine Menge Potential, das es zu erschließen gilt. Die Folge wäre eine Entzerrung des Altstadtkerns mit einem neuen Gegenpol, so dass dem Entstehen von neuen und interessanten Geschäftslagen nichts mehr im Wege stünde. Schließlich würde die von den Anwohnern zu recht geforderte Lebensqualität gerade durch diese Konzeption mit Sicherheit gesteigert werden.

VI. Heidelberger Herbst
Sachverhalt – Den Weg den der Heidelberger Herbst in den vergangenen Jahren eingeschlagen hat verfolgen, wir mit Skepsis. Aus einem Fest, dessen fester Bestandteil die Heidelberger Vereine, die lokale Gastronomie und die Altstadtbewohner waren, ist ein aufgeblasener, kommerzieller Ballon geworden, der die Identifikationspunkte mit den Heidelbergern vermissen lässt. Die Gastronomie klagt bei diesem Fest über rückläufige Umsatzzahlen die den Heidelberger Herbst zum „Null Summen Spiel“ werden lassen. Interesse, Engagement und Innovation bei den Gastronomen bleiben von daher nur allzu oft auf der Strecke. Die doppelten Standgebühren für Altstadtbetriebe tragen ihren Teil dazu bei. Obwohl die Wirte schon im Rahmen ihrer saisonalen Außenbestuhlung kräftig zur Kasse gebeten werden, müssen sie beim Heidelberger Herbst nochmals für einen Stand eine Gebühr entrichten, sofern sie ihre Fassade von Fremdanbietern frei halten möchten. Nach wie vor sind beim Heidelberger Herbst zu wenig öffentliche Toiletten vorhanden, die sich zu oft am falschen Platz befinden und für den Besucher schlecht beschildert sind, so dass die Gastronomiebetriebe hier mehr als über Gebühr strapaziert werden.

Positionen/Forderungen – Wir fordern eine Neuausrichtung des Heidelberger Herbstes. Ein Ansatz könnte sein, das Fest über zwei Tage auszudehnen und die Standgebühren für Altstadtbetriebe zu streichen, somit könnten Gastronomen und Standbetreiber sicherlich eine positive Kosten-Nutzen- Rechnung aufstellen. Mit einer Verteilung der kulturellen Veranstaltungen auf zwei Tage würde man, unter Einbeziehung lokaler Kulturanbieter ein Mehr an Qualität in diese Veranstaltung bringen können. Ein zusätzlicher Höhepunkt könnte ein verkaufsoffner Sonntag sein, welcher zukünftig ein fester Bestandteil und ein Magnet für das Heidelberger Herbstwochenende sein sollte. Dies lässt sich gewinnbringend für Heidelberg kommunizieren, so dass sich die Geschäftswelt mit ihren Mitarbeitern sehr gut auf diesen einen oder zweiten verkaufsoffenen Sonntag einstellen könnte. Unser Wunsch ist es auch, zukünftig solche Veranstaltungen zielgruppenorientierter zu gestalten. Eine wichtige Zielgruppe sind die Heidelberger, die jungen Familien und die Studenten. Es muss uns in den kommenden Jahren gelingen, die Identifikation von den Bürgern mit ihrer Stadt und dem was in der Stadt passiert wiederherzustellen. Weiter wäre es wünschenswert die Gastronomie zukünftig mehr in die Planungen solcher Feste mit einzubeziehen, dies würde die Kommunikation zwischen den lokalen Betrieben und den Organisatoren fördern und die Veranstaltungen professionalisieren. Ein guter Austausch von Ideen und Erfahrungen beider Seiten ist unbedingt erforderlich und wäre sicherlich ein Gewinn für Heidelberg. Wir begrüßen das Altstadtfest zur Stärkung des Einzelhandels und der Gastronomie „Heidelberg im Frühling“ sehr und würden auch hier gerne mit unseren Ideen dieses Fest mit gestalten.

VII. Kurzzeitparkplätze
Sachverhalt - Der Besuch des Wochenmarktes, das kurze Abholen eines vorbestellten Buches, ein schneller Espresso – all dies ist nur entspannt möglich, falls Sie nicht mit dem Auto in Heidelbergs Altstadt unterwegs sein sollten. Da jedoch nach wie vor viele Besucher aus dem Umland oder den peripheren Stadtteilen mit dem Auto zu uns in die Altstadt kommen, sollte die Wettbewerbsfähigkeit der ortsansässigen Gewerbetreibenden verbessert werden.

Positionen/Forderungen - Der Bedarf an günstigen Kurzzeitparkplätzen in der Altstadt ist zweifelsohne enorm. Wir schlagen daher vor, am Universitätsplatz und am Karlsplatz auf 60 Minuten befristete, günstige Kurzzeitparkplätze zu schaffen.

VIII. Frauennachttaxi
Sachverhalt - 53% der Heidelberger Bevölkerung sind Frauen. Darunter sind 48,6% im Alter von 15 bis 45 Jahren. Ein Großteil der Frauen, die das mannigfaltige Heidelberger Kultur- und Ausgeh- Angebot annehmen wollen, hat jedoch oftmals Probleme, einen sicheren Heimweg anzutreten. Der ÖPNV in der Stadt Heidelberg liegt nach 24.00 nahezu brach. Insbesondere den Studentinnen, den weiblichen Mitarbeiterinnen in der Gastronomie und Frauen aus einkommensschwächeren Bevölkerungsgruppen könnte mit dem Erhalt eines subventionierten Frauennachttaxis ein sicherer Heimweg erleichtert werden.

Positionen/Forderungen - Wir fordern die Erhaltung des Frauennachttaxis. Generell besteht die Notwendigkeit das Netzt des Heidelberger ÖPNV’s zu verdichten und ein breites Angebot an Nachtbussen zu schaffen.

IX. Bewirtung der Mensen, Marstallhof
Sachverhalt - In den letzten Jahren läßt sich zunehmend beobachten, dass die Konzeption der Mensen deutlich in Richtung „Freizeitgastronomie“ ausgerichtet wird. So geht es schon lange nicht mehr darum, den Studentinnen und Studenten und den Bediensteten der Universität zu einem preiswerten Mittag- bzw. Abendessen zu verhelfen. Den zum universitären Umfeld gehörenden, aber auch externen Personen werden alkoholische Getränke, insbesondere auch Cocktails zu völlig marktunüblichen Preisen angeboten. Kein Gastronom der Altstadt könnte auf längere Sicht auf diesem Niedrigpreisniveau mithalten. Im Marstallhof ist dies möglich, da sich die Betreiber öffentlicher Subventionen sicher sein dürfen. Für alle Gastronomen in der Altstadt gilt, eine Außenbewirtung ist nur bis 23.00 Uhr erlaubt. Der Biergarten des Marstallhofes wird in der Regel bis 1.00 Uhr nachts betrieben, an den Wochenenden sind nicht selten auch um 3.00 Uhr nachts noch verbliebene Gäste beim Genuss eines „Bierchens“ zu beobachten. Diese Rechtsungleichheit produziert für die Gastronomen der Altstadt einen unerträglichen Konkurrenzdruck. Es ist daher unabdingbar in der Frage der Außenbewirtschaftung eine einheitliche Regelung zu schaffen. Des Weiteren stellt sich doch die Frage, und das hoffentlich nicht nur für die Gastronomie, ob denn der Konsum von alkoholischen Getränken durch die Subvention öffentlicher Gelder gefördert und unterstützt werden sollte.

Positionen/Forderungen - Wir fordern eine Rückbesinnung der Mensen auf ihre eigentlichen Aufgaben! Es gilt die rechtlichen Vorraussetzungen für erweiterte Außenbewirtungszeiten zu überprüfen und ggf. gleiche Rahmenbedingungen für andere Anbieter zu schaffen.