RNZ Leserbrief: Alkohol in Bussen und Bahnen (25.01.2010)

Randale in der Altstadt

Kein Wunder


Am Samstag vor einer Woche bin ich mit der OEG um 22.47 Uhr von Lützelsachsen Richtung Heidelberg gefahren. An jeder Haltestelle stiegen Rudel von lauten Jugendlichen zu. Zum Teil sahen sie wie 14 Jährige aus, aber jeder zweite hatte eine Flasche in der Hand mit Wein, Sekt,Wodka oder anderen undefinierbaren Mixgetränken. Diese Flaschen gingen dann von Mund zu Mund und das Gegröle wurde immer lauter. Irgendwann stiegen dann noch vier junge Männer mit Fahrrädern ein, in jedem Gepäckkorb lag ein Sixpack, dem auch sofort zugesprochen wurde.

Die Atmosphäre war angespannt, laut und unangenehm und erreichte ihren Höhepunkt, als einer der Jugendlichen sich mitten in den Wagen übergab. Am Bismarckplatz leerte sich die Bahn, und mich wundert nicht mehr, dass es in der Unteren Straße so zugeht, wie in der Presse oft beschrieben. Ein paar Stunden später sind diese Jugendlichen sicher bereit, sich mit anderen zu schlagen. Ich frage mich, welche Eltern es zulassen, dass ihre Kinder die ganze Nacht herumziehen. Es müsste vielleicht mehr Kontrollen an den Wochenenden in öffentlichen Verkehrsmitteln geben und das Alkoholtrinken verboten werden.


Helga Becker, Heidelberg

Rhein-Neckar-Zeitung, 25.01.2010