RNZ: Heidelberg Altstadt-Hauptproblem sind die Hinterlassenschaften (21.07.09)
in 2009, Medien, RNZ, Wildpinkler
Hauptproblem sind Hinterlassenschaften
In der Altstadt wächst der Unmut der Anwohner über die ekelhaften Folgen der nächtlichen Zechgelage Altstadt.
(...) stellte sich bei dessen (Amt für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung) turnusmäßiger Begehung schnell heraus, dass es einen Knackpunkt gibt, der die zwischen Bismarckplatz und Karlstor lebenden Mitbürger über alle Maßen nervt und ärgert. Nämlich die nächtlichen Sauforgien und deren Folgen.
Besonders eindringlich schilderte dies ein Anwohner, der seinen Namen ausdrücklich nicht in der Zeitung lesen will. Der Grund hierfür sei eine verbale Auseinandersetzung mit einem jener Zeitgenossen, die nicht in der Lage sind, zwischen einem Pissoir und einer Hauswand oder einem Toreingang zu unterscheiden. Als er einen solchen „wilden Pinkler“ zur Rede gestellt habe, sei ihm „Wir wissen ja, wo du wohnst!“ geantwortet worden. (...)
Von der Harnsäure angegriffen, bröckelt der Putz von den Hauswänden. Selbst an Haus und Garagentoren stößt man auf die Reste der flüssigen Hinterlassen schaft der Zecher. „Noch schlimmer ist die Kotzerei“, ergänzte drastisch eine weitere Anwohnerin, denn diese bekomme man nicht mehr vom Sandstein weg. „Ebenfalls übel“ seien die Scherben oder Zerstörungen wie etwa eingeschmissene Fenster.
Dies alles gehe so weit, dass die „alten Leute mittlerweile richtig Angst haben“. (...) Ganz generell habe sich die Situation in den letzten zehn Jahren deutlich verschlechtert.
Karin Werner-Jensen unterstützte (...) eine Anwohnerin, die nach städtischen Zuschüssen für die Sanierung von Hauswänden gefragt hatte. Dem deutlichen Nein von Amtsleiter Rolf Friedel hielt die Stadträtin entgegen, dass immerhin „wir Altstädter den Dreck wegmachen müssen, den wir nicht verursachen“. Ungerechterweise zahlten die Anwohner somit eine zusätzliche Reinigungsgebühr. Stärker in die Pflicht nehmen sollte man auch die Wirte, wobei das „vielleicht nur über das Geld geht“.
RNZ, pop, 21.07.09
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