Netzwerk 'Stadtpolitik Heidelberg' (11.08.09)

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Wie man die Altstadt auf Raten zerstört


Altstadt Heidelberg Lärm Saufen Randale Linda BürgerinitiativeDie Zahl der Gaststätten in der Altstadt nimmt ständig zu. Sechs neue Kneipen sind allein in Unteren Straße beantragt. Über 200 gibt zurzeit in der Altstadt. Dies macht das Wohnen in der Altstadt zum Teil kaum noch erträglich. Die Anwohner klagen über nächtlichen Lärm, der sie kaum zur Ruhe kommen lässt.


Dabei ist die Funktion Wohnen in Gemeinderatsbeschlüssen festgeschrieben. Im „Leitbild für den Tourismus“ und der Stadtteilrahmenplan für die Altstadt wird gefordert, den Tourismus so zu entwickeln, dass das Wohnen in der Altstadt nicht beeinträchtigt wird. Nun gibt es im Wesentlichen zwei Instrumente diese Entwicklung zu steuern: die Bauleitplanung und Grund- und Immobilienbesitz der Stadt. Ein Bebauungsplan für die östliche Altstadt wurde eingeleitet, aber nicht zügig umgesetzt. Seit seinem Aufstellungsbeschluss sind inzwischen drei Jahre vergangen und die gleichzeitig verhängte und dann verlängerte Veränderungssperre ist abgelaufen.


Es bleibt abzuwarten, ob die neuen Bauträge mit den Bestimmungen des Baugesetzbuches abgewehrt werden können. Aber vielleicht ist das ja gar nicht die Absicht des Oberbürgermeisters? Möglicherweise passen sie ganz in das Konzept, die Altstadt bestmöglich zu vermarkten? So wie mit das Konferenzzentrum an der Stadthalle und das Einkaufszentrum in der Theaterstraße? Nach der Ära Zundel droht zum zweiten Mal die Zerstörung eines großen Teiles der Altstadt, mit den Großprojekten und mit der weiteren Ausdehnung der Gastronomie.

Arnulf Weiler-Lorentz , 11.8.2009



Foto: Rothe
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