Stadtblatt (04.03.09)

Dr. Karin Werner-Jensen 

Altstadt-Themen 


Dr. Karin Werner-Jensen, SPD
Bebauungsplan Östliche Altstadt, Verkehr auf der Alten Brücke, CityCult − Offene Jugendarbeit in der Altstadt  sind Themen, die besonders die Altstädter Wohnbevölkerung in den letzten Wochen beschäftigt haben. Während der Oberbürgermeister und seine Unterstützer fast nur noch von Gastronomie, Einzelhandel und Touristen reden, vertreten wir als SPD-Fraktion auch die aus dem Blick geratenen Bedürfnisse der Bewohner/innen.

Dazu einige Anmerkungen: Nach dem Rahmenplan für die Altstadtregenerierung (02.07.1975) soll die Altstadt „in erster Linie … zu verbesserndem Wohnen dienen. Die Einrichtungen für Freizeit und Fremdenverkehr haben, insbesondere in der Kernaltstadt, verstärkt auf das Ruhebedürfnis der Bewohner Rücksicht zu nehmen. Der Tendenz zur Ausdehnung von Gaststätten ist entgegenzuwirken.“ (S. 17 Nr. 3.5) Diese Kriterien gelten für die SPD noch immer. Die unterschiedlichen Interessen zwischen Gastronomie und Wohnbevölkerung sind aber inzwischen kaum noch überbrückbar und haben die Wohnqualität Jahr um Jahr gemindert.

Wenn die Altstadt weiter zur alkoholisierten „Funmeile“ wird, werden genau die Familien, die man damals in die Altstadt geholt hat, ausziehen – was bereits begonnen hat(!). Tatsachen sind: Abbau von Wohnraum, stattdessen Ausweitung der Kneipengröße und Öffnungszeiten, unerträglicher Lärm, Gewalt und Dreck in den Nächten (Polizeiberichte RNZ), Öffnung der Alten Brücke mit zu schnell fahrenden Autos, auch vermehrtem nächtlichen Verkehr aus den Umlandgemeinden in die Altstadt.
 Dabei genießen auch viele Altstädter den Spaziergang über die Alte Brücke hin zum Neckarufer.

Die SPD hat daher den Oberbürgermeister (einst, man hat es schon vergessen: Umweltbürgermeister!) gebeten, die Öffnungszeiten für Autos auf der Alten Brücke zu reduzieren, was bei Umsetzung der Idee „Stadt am Fluss“ ohnehin erfolgen muss. Die SPD hat auch einen Antrag gestellt, keine Kneipenerweiterungen im 1. Obergeschoß zuzulassen, weil damit keineswegs „eine Qualitätssteigerung“ (der Kneipen) einher geht (...).

via Stadtblatt Heidelberg