Stimmen aus dem Gemeinderat (10.08.05)

Heinz Reutlinger (CDU)

Altstadt


Heinz Reutlinger, Heidelberger Bürgerinitiative LindA, Heidelberg, Untere Strasse, Saufmeile, Alkohol, Trinken, Saufen, Krach, Lärm, Lärmbelästigung, Grölen, Gröler, Ruhestörung, Nachtruhe, Dreck, Randale, Kotzen, PinkelnDie Presse berichtete jüngst des Öfteren über Lärm, Randale und Prügeleien in der Altstadt. Als Bewohner der Kernaltstadt weiß ich, dass sie nicht übertrieben hat. Im Gegenteil: Nicht jedes gravierende Ärgernis wird der Polizei gemeldet, kommt über die Presse an die Öffentlichkeit. Diese bedauerlichen Vorkommnisse nahm der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause zum Anlass, um in einer Kurzdebatte darüber zu diskutieren.

Es gibt sicherlich keine Patentlösung, was das Zurückdrängen von Lärm, Randale und Prügeleien in der Altstadt betrifft. Aber eines ist sicher: Wir müssen uns schon etwas einfallen lassen, wenn das Image der weltbekannten Heidelberger Altstadt nicht Schaden nehmen soll. Aber es geht nicht nur um Touristen und die gelegentlichen Besucher der Altstadt, die sich dort vergnügen möchten. In der Altstadt gibt es auch eine Wohnbevölkerung. Das sollte man nie vergessen.

Wir haben vor vielen Jahren für viel Geld die Altstadt saniert. Dabei lag uns besonders am Herzen, dass möglichst viele Familien mit Kindern in die Altstadt ziehen. Wir haben damals den Menschen nicht gesagt, dass sie mit allerhand Unannehmlichkeiten rechnen müssen, wenn sie diesen Schritt tun. Ich sage dies deshalb, weil das zynische Geschwätz nicht verstummt – natürlich von denen, die nicht in der Altstadt wohnen –, dass derjenige, der in die Altstadt zieht, wissen muss, was auf ihn zukommt.

Die Menschen, die in der Altstadt wohnen, haben das gleiche Recht, in Frieden leben zu können wie die Menschen in anderen Stadtteilen. Und sie erwarten zu Recht, dass man sich ihrer Sorgen annimmt und ernsthaft um Abhilfe bemüht ist, wo die Grenzen des Zumutbaren überschritten sind. Es ist schon ein deutliches Alarmzeichen, wenn gerade alteingesessene Familien die Altstadt verlassen.

Zu klagen ist natürlich einfacher als Wege aufzuzeigen, die die Situation verbessern. Ich meine, die Zahl der Polizeistreifen müsste erhöht werden, vor allem in den kritischen Zeiten. Ich verspreche mir sehr viel davon. Auch auf den Wirten und Betreibern von Gaststätten und Kneipen lastet eine hohe Verantwortung, die in der Regel auch wahrgenommen wird. Auf die wenigen schwarze Schafe muss allerdings das besondere Augenmerk gerichtet sein. Insgesamt glaube ich, dass bei allseits gutem Willen und der vertrauensvollen Zusammenarbeit von Stadt, Polizei, Gastronomie und den Bewohnern der Altstadt, die erhofften Fortschritte nicht ausbleiben.


> via Stadtblatt