Stimmen aus dem Gemeinderat (14.03.01)

Margret Hommelhoff (FDP)

Konstante Kneipenzahl in der Altstadt?


Erst sollte, wenn es nach der Rathausspitze gegangen wäre, die landesweit eingeführte Sperrzeitverkürzung für die Altstadt nicht gelten (aber der Gemeinderat hat anders entschieden). Jetzt soll durch einen neuen Bebauungsplan die Anzahl der Lokale in der Altstadt auf dem derzeitigen Stand festgeschrieben werden, unter anderem, um eine Verdrängung von Einzelhandelsbetrieben und eine Beeinträchtigung der Wohnnutzung zu verhindern.


Natürlich sollen alle Altstadtbewohner so angenehm wie möglich leben und die Vorteile der Nähe zu Schulen, Kultur und Stadtzentrum genießen. Auf preiswerte Lebensmittelgeschäfte müssen sie leider schon seit langem verzichten. Diese lassen sich auch nicht durch weniger Kneipen in die Altstadt zurückholen, wenn die Mieten hoch bleiben und zu wenige Käufer für zu wenig Umsatz sorgen.

Die Altstadt ist aber nicht nur ein Wohnviertel, sie ist die Attraktion unserer Stadt für die Touristen und den Wirtschaftsstandort Heidelberg, und das wollen wir doch. Das anheimelnde Ambiente in den kleinen Gassen und der imposante Blick von unten auf das Schloss allein sind ohne die zahlreichen, meistens für auswärtige (und oft auch für einheimische) Gäste, einladenden Lokale nicht denkbar.

Dazu gehören auch die Fastfood-Läden, von denen ich mir auch weniger wünschen würde. Aber reglementieren per Satzung? Was wäre denn, wenn ein Drei-Sterne-Restaurant in der Altstadt eröffnet werden sollte und laut neuem (aber noch nicht verabschiedeten) Bebauungsplan der Betreiber keine Konzession bekommt, weil die Anzahl der Kneipen - egal welcher Art - festgeschrieben ist und nicht überschritten werden darf?!

> via Stadtblatt Heidelberg