Stimmen aus dem Gemeinderat (24.01.01)

Dr. Annette Trabold (FDP)

Sperrzeiten


Die Landesregierung hat Ende letzten Jahres beschlossen, die Sperrzeiten für Gaststätten zu verkürzen. Konkret bedeutet das, dass Gaststätten und "Vergnügungsstätten" unter der Woche bis zwei Uhr und am Wochenende bis drei Uhr offen haben können, anstelle von bisher ein Uhr). Und gleichermaßen wie beim Ladenschluss bedeutet dies, dass man nicht aufhaben muss, wenn man nicht will, sondern länger aufhaben kann, wenn es sich lohnt!

Wenn es nach der FDP im Land gegangen wäre, hätte man das Gesetz noch weiter liberalisiert. Gut, denkt man da. Prima, jetzt können die Wirte in Heidelberg ihre Kneipen etwas länger auflassen, wenn sie wollen. Gut, denkt man, die Wirte entscheiden nun selbst und die Besucher erleben endlich, dass nicht schon um ein Uhr die Gehsteige hochgeklappt werden, wie in unser studentisch und touristisch geprägten Stadt leider der Regelfall - weit gefehlt: die Stadt weiß wieder einmal, was für Kunde und Wirt das Richtige ist: alles bleibt, so wie es ist und das, ausgerechnet in der Altstadt!

Das bedeutet also: für die Weststadt, Neuenheim, Handschuhsheim etc. gilt die neue Möglichkeit, länger offen zu haben, die alten Sperrzeitregelungen gelten aber nach wie vor für die Altstadt, zumindest bis zum April, da erst noch seitens der Stadt mit Bezirksbeirat, Anwohnern und Lokalbetreibern gesprochen werden soll. Diese Ungleichbehandlung verstehe, wer will.

Eines muss abschließend noch klar gesagt werden, bevor da oder dort wieder Grundsatzdiskussionen entfacht werden: wenn man in die Altstadt zieht, weiß man genau, worauf man sich einlässt und man weiß, dass dort eben nicht Ruhe wie auf dem Lande herrschen kann - aber dafür wohnt man im Herzen Heidelbergs. Manch eine/r wird darum beneidet!


> via Stadtblatt Heidelberg